Grabgestaltung

Ein Grab ist eine Ruhestätte für Verstorbene, das mit vielen anderen Gräbern als Friedhof angelegt ist. In Deutschland gibt es zwei verschiedene Varianten für eine Bestattung: Entweder man beerdigt den Verstorbenen im Sarg oder in einer Urne in einem Grab. Ein Grab liegt entweder unter der Erde oder oberhalb der Erdoberfläche und es ist für einen oder mehrere Verstorbene gedacht. Eine Grabstelle auf einem Friedhof muss käuflich erworben werden. Bei der Grabgestaltung sind lokale Vorschriften zu beachten.

Eine Ruhestätte wird in Reihengrab, Wahlgrab, anonymes Grab und Urnengrab unterschieden.

Reihengrab

Cover Grabgestaltung: Anlegen - Bepflanzen - Pflegen
Das Buch: Grabgestaltung: Anlegen – Bepflanzen – Pflegen mit klick auf das Bild bei Amazon kaufen

Der Friedhof einer Gemeinde oder Stadt vergibt Reihengräber – also einzeln der Reihe nach und zwar nebeneinander in zeitlicher Reihenfolge. Der Käufer hat bei dieser Grabvariante keinerlei Einfluss auf die genaue Lage der Grabstelle auf dem Friedhof. Reihengräbern wird das weitere Nutzungsrecht nach Ablauf der Ruhezeit nicht gestattet. Stattdessen werden sie eingeebnet und danach neu vergeben. Deshalb ist die Nutzung für mehrere Generationen nicht möglich. Auch die Gestaltung der Ruhestätte ist durch die jeweiligen Friedhofsordnungen der unterschiedlichen Gemeinden und Städte oftmals sehr eingeschränkt. Es kommt auch des Öfteren vor, dass die Größe eines Reihengrabs kleiner ist als die eines Wahlgrabs. Der Ursprung eines Reihengrabs entstand den durch die Reformbestrebungen des späten 18. Jahrhundert, wo man darum bemüht war, dass im Tod alle Menschen gleich behandelt werden.

Wahlgrab

Es kann direkt – wie der Name schon preisgibt – ausgesucht und ausgewählt werden. Es bietet viele ausführlichere Gestaltungsmöglichkeiten. Und das Grab kann auf dem vom Friedhof frei gegebenen Flächen ausgesucht werden. Wesentlicher Vorteil eines Wahlgrabes ist die Möglichkeit, das Nutzungsrecht nach Ruhezeitablauf wieder zu verlängern. Das ist besonders wichtig für Gräber, die für alle Familienmitglieder genutzt werden sollen.

Anonymes Grab

Ein anonymes Grab ist meistens ein Gemeinschaftsgrab. Den Angehörigen des Verstorbenen wird eine Friedhofsfläche zugewiesen, wobei die genaue Lage und Stelle des Grabes nicht bekannt ist. Gedenksteine werden meistens für alle Verstorbenen aufgestellt, worauf weder Namen noch Todesdaten angebracht sind.

In Deutschland sind die Friedhofssatzungen und die Landesgesetze verantwortlich für die Ruhezeiten der einzelnen Grabstätten. Meistens sind sie mit der Nutzungsfrist verbunden, die sich nach den regionalen Bedingungen von Bestattungsgewohnheiten, örtlichen Voraussetzungen und der Bodenbeschaffenheit richtet.

Urnengrab

Bei einer Urne kann gewählt werden, ob sie oberirdisch und unter der Erde eine Bestattung finden soll. Die Urnenbestattung in einem Erdgrab ist auch möglich – egal ob es sich hierbei um ein Einzel- oder ein Gemeinschaftsgrab handelt. Anonyme Beisetzungen von Urnen finden häufig in einer Friedhofsrasenfläche statt. Eine oberirdische Bestattung wird in einem sogenannten Kolumbarium (einer Art Grabkammer) vorgenommen. Die mit der Asche des Verstorbenen gefüllte Urne findet entweder in einer Urnenstele (Säule oder ähnliches) oder in einer nach der Beisetzung verschlossenen Nische in der Wand, ihren Platz.

Die Gestaltung der letzten Ruhestätte

Sobald ein Mensch beerdigt ist, ergibt sich für Familie und Angehörigen eine neue Aufgabe. Neben der Trauerverarbeitung und den Nachlassangelegenheiten muss auch die Grabgestaltung und -pflege organisiert werden. Bei Wald- und Seebestattung entfällt diese Aufgabe, aber bei Erd- und Feuerbestattung ergeben sich verschiedenste Möglichkeiten. Durch die Gestaltung des Grabes mit Pflanzen, Grabschmuck und einem Grabstein entsteht eine ganz individuelle und persönliche Trauerstätte.

Wer das Grab selbst bearbeitet, leistet im Übrigen aktive Trauerarbeit. Denn eine schöne kreative Ruhestätte besucht man gerne regelmäßig. Diese Routinebesuche können helfen, den Tod eines nahe stehenden Menschen besser zu verwinden und zu verarbeiten.

Die eigene Grabgestaltung hat auch den Vorteil, dass man das Grab mit Blumen und Pflanzen so individuell verschönert, dass man unweigerlich an die gemeinsame Zeit und gemeinsame Ereignisse erinnert wird. So können genau jene Blumen oder Pflanzen das Grab zieren, die der Verstorbene zu seinen Lebzeiten besonders gern hatte. Hierbei müssen allerdings die unterschiedlichen Jahreszeiten berücksichtigt werden. Denn ein Grab im Frühling sieht natürlich anders aus als eines im Winter.

Eine nette Idee ist auch das Auslegen von kleinen Gegenständen (Grabschmuck) auf dem Grab. Hier können schöne Andenken an den Angehörigen Platz finden. Das kann beispielsweise ein Stein oder ein kleines Stofftier sein, die genauso zur Grabgestaltung und Trauerbewältigung beitragen wie auch die klassische Grabbepflanzung.

Erstbepflanzung

Die Grundlage der Grabgestaltung  bildet die Erstbepflanzung. Doch bevor es daran geht, sollte man folgende Fragen beantworten können: Wie viel Zeit will ich am Grab verbringen? Bleibt mir neben dem Alltag noch genügend Zeit für die Grabpflege?

Natürlich spielt auch das mögliche Budget für Pflege und Pflanzen eine wichtige Rolle.

Es ist ebenfalls wichtig zu wissen, dass das Grab sich nach der Erstbepflanzung in den darauffolgenden Wochen und Monaten stark verändern wird. Zunächst gibt es lediglich nach einer Beerdigung auf dem Grab einen Grabhügel, der sich nach und nach setzen wird. Bis das so weit ist, kann man saisonale Pflanzen nutzen – wie beispielsweise im Frühjahr Tulpen & Co. Im Winter wird das Grab mit Reisig abgedeckt, was auch eine Grabgestaltung darstellt. Wenn der Friedhof sich nahe am Waldrand befindet, muss bedacht werden, dass einige Waldtiere (Rehe, Hasen) gerne Blumen fressen. Besonders die Tulpen haben es Rehe angetan, aber sie mögen auch Narzissen.

Sobald sich der Grabhügel gesetzt hat, kann mit einem Pflanzenmix das Grabgestaltet werden. Es sollte ein Mix aus immergrünen blühenden Pflanzen sein, die dem Winter trotzen und mehrere Jahre auf dem Grab wachsen und sich ausdehnen können. Das nimmt den Angehörigen den Druck, zu jeder Jahreszeit andere saisonale Blumen und Pflanzen auf das Grab setzen zu müssen.

Für mehr Blüh-Vielfalt kann zu jeder Zeit dann auch wieder saisonale Blumen auf das Grab dazu gesetzt werden.

Die Bepflanzung der letzten Ruhestätte

Empfehlenswert für  Grabgestaltung die Bepflanzung ist ein Mix aus:

  • winterfesten Pflanzen
  • Bodendecker
  • Immergrünen Pflanzen
  • Schattenpflanzen (je nach Lage des Grabs)

Winterfeste Pflanzen sind beispielsweise rosa und weiße Besenheide, Spindelsträucher, Winterschneeball

Bodendecker sind die Klassiker, weil sie großflächig wachsen und wenig Pflege benötigen: Immergrün (violettfarbene Blüten), Steinbrechpflanzen (rot und gelb), Elfenblumen (rosa, geld und weiß).

Immergrüne Pflanzen haben den Vorteil, dass die Blätter nicht verwelken, sondern dass sie erst dann abfallen oder welken, sobald ein neues Blatt kommt. Für das Grab sollten nur kleinere bis mittlere Wuchsformen in Frage kommen. Hohe Immergrün-Pflanzen können einen Meter hoch werden und müssen daher regelmäßig zurückgeschnitten werden.

Schattenpflanzen sind beispielsweise Buschwindröschen, Maiglöckchen, Günsel, Taubnessel (rötlich-violett) oder auch die mehrjährig violett blühende Hundszahnstaude.

Grabbepflanzung -Tipps

Gräber schön gestalten: Mit Pflanzideen für alle Jahreszeiten
Buch über Grabbepflanzung bei Amazon kaufen

Eine ideale Grabbepflanzung sollte aus rund 50 Prozent Bodendeckern bestehen, rund 30 Prozent Grundbepflanzung und ca.10 Prozent Wechselbepflanzung. Eine Trittplatte sollte möglichst einfach sein und Blumenschalen nur an bestimmten Tagen auf das Grab gestellt werden. Wer einen grünen Daumen hat, kann vieles zum Verschönern des Grabes ausprobieren und auch mit exotischen Pflanzen experimentieren oder ausgefallene Pflanzen auswählen.

Selbst pflanzentechnisch unbegabte Menschen können auf jeden Fall mit pflegeleichten und immergrünen Pflanzen sowie einigem individuellen Grabschmuck, die Ruhestätte in einen Ort der Erinnerung verwandeln.
Durch einen passenden Grabschmuck kann man nicht nur seine persönlichen Gefühle für die verstorbene Person zum Ausdruck bringen, sondern auch die Grabstätte verschönern. Grabschmuck können Gedenksteine sein oder Dekosteine mit und ohne Beschriftung, Fotos, eine Vogeltränke, eine Engelsfigur, Deko Steinherzen, Grabvasen oder ein Jesuskreuz.