Für Trauernde mag es im ersten Moment unglaublich klingen, dennoch ist es so: Wenn sich in dieser schmerzlichen Lebenssituation ein feiner Schleier um die Seele gelegt hat, sind dennoch diese traurigen Momente eine ungeahnte Quelle der Kraft. Trauersprüche helfen in diesen Momenten weiter.
Trauer und Traurigkeit kann uns in einen Zustand versetzen, der stark belastend ist und wir sollten diesem Gefühl nachgeben. Das darf nicht über einen längeren Zeitraum geschehen und erst recht nicht, wenn man scheinbar grundlos traurig ist. In diesem Fall könnte das ein Hinweis auf eine Depression sein, die behandelt werden sollte.
Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist ein aktiver, gesunder und sinnvoller Prozess in der Auseinandersetzung mit sich selbst. Es muss erlernt werden, loszulassen und zu akzeptieren. Der Prozess hilft, eine alte Situation abzulösen und sich einer neuen anzupassen. Manche Dinge können im Leben nicht geändert und müssen angenommen werden. Nehmen wir sie an wie sie sind, wird der Weg weniger steinig und kürzer. Kämpfen wir gegen die Dinge an, die nicht zu ändern sind, werden wir kraftlos und verbittert.
Inhaltsverzeichnis
Mit Trauer umgehen
Jeder Mensch kennt das Gefühl, traurig zu sein und jeder weiß, wann dieses Gefühl entsteht:
- als Reaktion auf den Tod eines geliebten Menschen
- nach der Trennung eines Partners
- bei mangelndem Erfolg im Beruf
- nach Geld- und Statusverlust
- auf menschliche Enttäuschung
- auf Krankheit
Traurigkeit hat einen Sinn, den man erst viel später erkennt: Sie setzt uns kurze Zeit außer Gefecht, zwingt uns unmittelbar über die Probleme nachzudenken und nach einer Lösung zu suchen. Trauer ist ein intensiver Gefühlszustand, die auch bei Depressionen entsteht. Sie äußern sich durch Gefühllosigkeit und Betroffene fühlen sich häufig wie versteinert – sie können weder traurig noch fröhlich sein. Dann ist es Zeit, um in sich hineinhören und die Ursache dafür zu finden.
Was hilft bei Trauer und Verlust? Ablenkung suchen wie beispielsweise in der Meditation, durch die man zu sich selbst findet. Hilfreich kann eine schöne Reise sein, sich mit Freunden verabreden oder der Spaziergang durch die Natur, bei dem man für sich und mit seinen Gedanken alleine ist. Das Malen, Zeichnen oder ein Buch oder Gedicht schreiben, kann helfen. Wer an die vielen wunderschönen sanften Melodien berühmter Komponisten oder an die beeindruckenden Gemälde von Künstlern denkt, sollte wissen, dass diese Kunstwerke nicht entstanden wären, hätten diese Personen Melancholie und Traurigkeit nicht zugelassen. Ihr Gemütszustand war eine Quelle ungeahnter Kraft und wandelte Trauer in kreative Energie um.
Bei einem Todesfall ist es anders. Dann ist Trauer eine emotionale Reaktion, die verarbeitet werden muss. Trauer ist ein Prozess, der durchlebt werden will und den Trauertherapeuten mit ihrer Trauerarbeit in vier Phasen aufteilen und so beschreiben:
- In der ersten Phase wird als Reaktion auf den Verlust des geliebten Menschen ein Schockzustand erlebt, der ein paar Stunden, aber auch ein paar Tage andauern kann.
- In der zweiten Phase wird der oder die Trauernde versuchen, die Emotionen zu verdrängen und zu kontrollieren. Die Verdrängung der Trauer nach dem Tod eines Angehörigen ist nicht ganz ungefährlich, denn unter Umständen kann das zu einer Depression führen.
- In der dritten Phase setzt man sich mit dem tatsächlichen Verlust auseinander. Das heißt, der oder die Trauernde ändert den Alltag, passt sich der neuen Situation an und konfrontiert sich mit ihr.
- In der vierten Phase erfolgt das Zurückkehren in den Alltag und es wird versucht, durch geliebte Aktivitäten wieder in das Leben zurückzufinden
Krisen lassen sich mit Optimismus, Akzeptanz, aber auch mit Lösungsorientierung und der Bereitschaft, die Opferrolle zu verlassen sowie Verantwortung zu übernehmen, meistern. Dazu muss man aus alten Verhaltensmustern ausbrechen und erkennen, welche Lebens-Einstellung und Handlung einem helfen kann. Statt einer alten Situation nachzutrauern, ist es besser die Fähigkeit zu entwickeln, dass man weiß, dass man auch mit einer Krise am Leben bleibt. Das Leben ist gut so, auch wenn etwas schiefgeht.
Trauersprüche und Beileidssprüche
Der Tod eines geliebten Menschen ist für die Angehörigen eine traurige und schmerzliche Erfahrung. Wenn jemand trauert, dann sind wir oft unsicher und haben Angst das Falsche zu sagen. Aus diesem Grund haben Trauerkarten immer die gleiche Aufgabe: Beileid und Mitgefühl ausdrücken sowie die Achtung vor dem Verstorbenen zeigen.
Ein Trauerspruch kann beispielsweise aus einem Bibeltext entnommen sein. Man kann ihn sich auch aus stilvollen Gedicht-Versen oder Zitaten bekannter Zeitgenossen heraussuchen. Ganz individuell verfasste Trauersprüche drücken meist sehr persönlich aus, was man für den oder die Trauernden empfindet. Der Tod macht so oft sprachlos, weshalb vielen Menschen dann die rechten Worte für ihre Gefühle fehlen. Daher bietet es sich an, auf Trauersprüche zurückzugreifen.
Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen. (Tauerspruch von Albert Schweitzer)
Danke für den Weg, den Du mit uns gegangen bist. Danke für die Hand, die uns so hilfreich war. Danke, dass es Dich gab. (Rainer Maria Rilke)
Wenn ihr mich sucht, dann sucht in euren Herzen. Wenn ihr mich dort findet, dann lebe ich in euch weiter. (unbekannter Verfasser)
Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen wären, würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen. (unbekannter Verfasser)
Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkle unserer Trauer leuchten. (unbekannter Verfasser)
Nach der Zeit der Tränen und der tiefen Trauer bleibt die Erinnerung. Die Erinnerung ist unsterblich und gibt uns Trost und Kraft. (unbekannter Verfasser)
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will. (unbekannter Verfasser)
Bei den Trauernden ist jeder gespendete Trost willkommen. Er kann in vielen Formen ausgedrückt werden – sei es in Form einer herzlichen Umarmung oder durch tatkräftige Unterstützung im Alltag, durch ein offenes Ohr zu jeder Zeit oder auch einfühlsame Beileidsbekundungen. Vor allem ältere Menschen finden Beileidskarten persönlicher als Anrufe.
Die Worte von Trauersprüchen könnten mit den eigenen Worten nicht besser ausgedrückt werden und schon gar nicht von Menschen, denen es schwer fällt empathische und die treffenden Worte für einen Trost zu finden. Wer dennoch in der Lage ist, einen Trauerspruch selbst zu verfassen, kann mit seinen selbst gewählten Worten natürlich noch besser auf den Verlust des Verstorbenen eingehen.
Dieser Trauerspruch kann besonders tröstlich sein, da er speziell auf den Verstorbenen oder die Gefühle für ihn zugeschnitten ist.
Wo Trauersprüche zum Einsatz kommen können:
- Trauerkarte
- Traueranzeige
- Beileidskaraten
- Trauerbrief
- Sterbebild
- Danksagung
- Kondolenzbuch
- Gedenkseite
- Trauerschleife
- Grabstein
- Trauerrede
Trauer kann auch heilen
Es tut jedem Menschen gut, einmal hemmungslos zu weinen, sich fallen und gehen zu lassen. Da kann der Partner ruhig dabei sein, die Freundin, die Mutter – ein Mensch, der einem nahe steht und die Hand reichen kann. In solchen Situationen bedarf es keiner Worte. Gefühle müssen rausgelassen werden. Wer das verlernt hat, für den ist der Punkt gekommen, sie wieder zuzulassen. Trauer ist auch eine Möglichkeit, mit sich selbst wieder ins Reine zu kommen und Kraft zu schöpfen.